Pfingsten. Mehr als ein langes Wochenende.

Folgt man den Umfragen, dann weiß ein Großteil der Deutschen nicht, warum sie zu Pfingsten frei haben. Dann sollen sie doch arbeiten gehen, könnte man meinen. Vielleicht ist es aber auch gut zu erklären, warum wir an diesem Wochenende das christliche Pfingstfest feiern.

Erstmalig feierten Christen es im Jahr 130 n. Chr. Anlass ist die Geschichte im neuen Testament in der erzählt wird, dass am 50. Tag nach Ostern, dem Tod und der Auferweckung Jesu also, die Anhänger Jesu in Jerusalem zum jüdischen Fest Schawuot, einem der wichtigsten jüdischen Feste, zusammenkamen. Dabei werden die Jünger vom heiligen Geist erfüllt. So erfüllt begannen sie in fremden Sprachen zu reden. Jetzt wurden sie von den Menschen, die aus den verschiedenen Ländern zum Fest angereist waren, verstanden. Am Ende des Tages waren dem Bericht zufolge 3000 Menschen für die christliche Gemeinde gewonnen.

Was war geschehen? So genau wissen wir es nicht, aber die Geschichte berichtet in starken Bildern von der Attraktivität der christlichen Botschaft. Warum sonst konnten so viele Menschen gewonnen werden? Wie es um die Attraktivität der christlichen Botschaft heute bestellt ist kann man auch daran ablesen, dass viele nicht wissen, warum wir Pfingsten feiern. Oder ist das gar nicht so?

Ich lese zu Pfingsten auch die Geschichte vom Weltgericht in Matthäus 25. Auf die Frage, wer denn nahe bei Gott sei sagt Jesus: „…ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht.“

Die Fragenden sind etwas verblüfft. Wann haben sie das für Jesus getan? Jesus erlöst sie mit dem Satz: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan. Dass eben ist auch Pfingsten. Menschen sind für Menschen da. Manchmal handeln sie aus Anstand so selbstverständlich, dass es ihnen nicht einmal als besondere Tat in Erinnerung bleibt. An keiner Stelle ist die Rede davon, dass diese helfenden Menschen Christen sind. An keiner Stelle ist die Rede davon, dass diejenigen, denen geholfen wird, Menschen aus der Familie, der Nachbarschaft oder dem Land sind. Menschen sind für Menschen da. Diese Sprache verstehen alle.

Michael Wiese, Diakonie

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