„Wenn Mika morgens von seiner Mutter zur Schule gebracht wird, stehe ich schon da und er freut sich immer, wenn er mich sieht“, erzählt Anna Neumann. Die 20-jährige absolviert ein FSJ als Schulbegleiterin und begleitet seit einem Jahr den 7-jährigen Mika während der Schulzeit. Die Abiturientin hat nicht sofort einen Studienplatz für Sonderpädagogik bekommen und entschloss sich deshalb, erste Erfahrungen im FSJ zu sammeln. „Für mich die beste Gelegenheit zu erfahren, was es heißt, soziale Arbeit zu machen. Ich bereue es keine Minute“, so Anna.
Inklusion heißt, ganz selbstverständlich dazu gehören. Das gilt auch für den Schulbesuch. Damit dies bei Kindern mit Behinderungen in einer Förderschule oder einer Regelschule gelingt oder überhaupt erst möglich gemacht wird, ist häufig eine so genannte Schulbegleitung notwendig. Sie unterstützt die Kinder während des Schultages, im Unterricht und in der Klassengemeinschaft. „Ich reiche Mika das Essen, helfe ihm beim Stehen und Laufen mit einem Stehtrainer, unterstütze ihn bei Schulaufgaben, bin den ganzen Tag an seiner Seite“, erklärt Anna Neumann.
Eine Unterstützung, die Kerstin Rywoll, Mutter von Mika, sehr zu schätzen weiß: „Anna ist zu einer echten Vertrauensperson für Mika geworden. Sie haben so ein inniges Verhältnis und man merkt, dass Mika sie ins Herz geschlossen hat. Sie macht einen super Job“. Wer sich entschließt, ein FSJ in der Schulbegleitung zu absolvieren, wird nach der Bewerbung zu einem Vorstellungsgespräch bei Eva Pankewitz, Sozialpädagogin im Heilpädagogischen Zentrum, eingeladen. „Hier wollen wir erste Tendenzen festlegen, was sich sowohl die jungen Menschen vorstellen können, aber auch was wir glauben, welche Tätigkeiten am besten passen könnten“. Wenn dann alles nach einer Hospitation und einem Hausbesuch bei den Eltern passt, steht den Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern nichts mehr im Weg. „Mit Anna, aber auch allen anderen jungen Leuten, haben wir tolle, motivierte Menschen gefunden, die uns großartig unterstützen“, weiß die Sozialpädagogin.
„Am Anfang war ich noch etwas unsicher, schließlich habe ich viel Verantwortung gegenüber Mika und alle verlassen sich auf mich“, erzählt Anna Neumann. Doch schon nach kurzer Zeit waren alle Bedenken weg und Anna blickt zufrieden auf ihre Zeit als Schulbegleiterin zurück: „Ich habe zahlreiche Erfahrungen gesammelt, die ich so wahrscheinlich nie hätte machen können. Ich bin erwachsener geworden und weiß, dass jedes Kind, ob mit oder ohne Behinderung, etwas Besonderes ist“. Der Abschied nach einem Jahr fällt deswegen besonders schwer.
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