Parolen Paroli bieten

Vorurteile, diskriminierende und menschenverachtende Sprüche – kurz Stammtischparolen – begegnen uns öfter als uns lieb ist. Meist erwischen sie uns unerwartet. Bevor uns eine passende Erwiderung einfällt, ist die Situation meistens schon vorüber. Oder die Angst, anzuecken, zu groß.

Um für solche Situationen besser vorbereitet zu sein, hat die Ev. Familienbildung ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen im Recklinghäuser WissensWerk angeboten. Argumentationstrainer und Theaterpädagoge Jürgen Albrecht baute sein Programm auf den Thesen von Klaus-Peter Hufer auf, Prof. für Erwachsenenbildung an der Uni Duisburg-Essen.

Aufgrund der großen Nachfrage wurden schließlich zwei Workshop-Termine anberaumt und angenommen.  Die insgesamt 33 Teilnehmenden hatten Gelegenheit, sich über Ihre Erfahrungen auszutauschen. Vor allem aber bekamen sie konkrete Argumente und hilfreiche Gesprächsstrategien an die Hand, um deutlich(er) Stellung zu beziehen.

Es kann hilfreich sein, Verständnis für die Erfahrung des Gegenübers zu zeigen – wenn es ernst gemeint ist -, ohne das daraus resultierende Vorurteil zu übernehmen.  Gleichzeitig ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und bei sich zu bleiben.

Die Teilnehmenden übten, im Umgang mit Parolen eine ruhige und klare Haltung zu behalten und leere Phrasen mit konkreten Nachfragen zu entkräften. Sie empfanden es als positiv, im Workshop in einer Gruppe Gleichgesinnter zu agieren und festzustellen, dass es Anderen in diesen herausfordernden Situationen ähnlich geht.

Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas führte der Referent mit Leichtigkeit durch die Abende und machte Mut, Haltung zu zeigen: Es sei immer besser, wenigstens etwas zu sagen, als gar nichts. Auch an der Supermarktkasse und im Gespräch mit den Nachbarn lasse sich Haltung zeigen: für Demokratie und gegen Menschenverachtung.  

 

 

 

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